Bedeutung & Messbereich des Temperaturfaktors fRsi
Bei der Planung rund um den Einbau oder Austausch von Bauelementen in der Gebäudehülle, ist mit Einführung der Energieeinsparverordnung 2002 (ENEV) auch der Temperaturfaktor fRsi bedeutend geworden. Dieser wird für den Übergangsbereich zwischen innerem Fensterrahmen und der Putzlaibung ermittelt. Es geht also um die Temperatur in der Ecke, die auch als geometrische und konstruktive Wärmebrücke bezeichnet wird.
Konstruktiv gesehen treten an dieser Stelle die niedrigsten Temperaturen auf. Niedrige Temperaturen auf Wandoberflächen sind mit die Ursache für Schimmelbildung.
Interpretation, Kennzahl & Schimmelrisiko
Der Temperaturfaktor fRsi beschreibt über eine Kennzahl, ob die Temperaturen an der geprüften Stelle kritisch sind oder nicht. Der Temperaturfaktor fRsi wird als Kennzahl / Verhältniszahl angegeben. Liegt dieses Verhältnis höher 0,7 ist die damit beschriebene Temperatur regelkonform, liegt der Faktor kleiner 0,7 ist die Temperatur an der gemessenen Stelle zu gering.
Eine zu geringe Oberflächentemperatur zeigt an, dass ein schimmelpilzkritisches Klima vorliegt. Kritisch deshalb, weil die Temperatur einen Tauwasserausfall an der gemessenen Stelle ermöglicht, bzw. die relative Luftfeuchte bei 80% liegt. Dies reicht aus, um Schimmel entstehen zu lassen, welcher als sichtbarer Mangel zu berechtigten Reklamationen führen würde.
Normative Grundlagen & optimale Bedingungen
Die DIN 4108-2 beschreibt die Berechnung des Temperaturfaktors fRsi. Für die Berechnung werden die Raumtemperatur, die Außentemperatur und die Oberflächentemperatur an der zu bestimmenden Übergangsposition zwischen Rahmen und Wand ins Verhältnis gesetzt.
Ein optimales Temperaturverhältnis besteht dann, wenn die Außentemperatur bei -5 °C, die Raumtemperatur bei 20 °C und die Oberflächentemperatur am Übergang zwischen Fensterrahmen und Wand bei mind. 12,6 °C liegt. Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, weist der Temperaturfaktor fRsi einen Wert von exakt 0,7 auf.
Formel
In der Isothermen-Berechnung werden die Temperaturbereiche grafisch durch sog. Temperaturlinien dargestellt.
Wer den Temperaturfaktor nicht berechnen kann oder will, hat die Möglichkeit auf eine technische Standardlösung aus dem Wärmebrücken-Katalog, DIN 4108 Beiblatt 2 auszuweichen.
Das ift-Montagetool bietet die Möglichkeit sehr viele verschiedene, auch individuell selbst gestaltete Anschlüsse, bezüglich des Temperaturfaktors fRsi zu berechnen. Den Zugang zum ift-Montagetool erhalten Sie im Bereich Tools.